Rosa von Lima und das Sühnopfer

Rosa Rosenblüte
Rosa von Lima wollte wie ihr Vorbild Jesus stellvertretend Buße tun. Sie tat es für die Verbrechen an der Urbevölkerung Süd- und Mittelamerikas durch die spanischen Eroberer. 

ROSAS HEIMAT PERU

Die kleine Isabel Flores de Oliva erhielt schon bald wegen ihrer Hautfarbe den Rufnamen Rosa. Bei ihrer Taufe soll eine Rose über ihr geschwebt haben. Lima, ihre Heimatstadt und die Hauptstadt von Peru, war erst ein halbes Jahrhundert vor ihrer Geburt gegründet worden. Der spanische Entdecker Francisco Pizarro hatte dort nach seiner Eroberung des Inkareichs einen am pazifischen Ozean gelegenen Stützpunkt errichtet.

ROSA WIRD DOMINIKANERIN

Die Indios genannten Ureinwohner der eroberten Gebiete litten sehr unter den Spaniern; sie wurden versklavt und wegen ihres 'Heidentums' in großer Zahl getötet. In Lateinamerika gehörten damals die meisten christlichen Missionare zu den Dominikanern. Als weltliche Tertiarin trat auch die 20-jährige Isabel unter dem Namen Rosa a Santa Maria in diesen Orden ein.

ROSA UND JESUS

Die Verehrerin der Katharina von Siena fühlte sich berufen, stellvertretend für das, was den Indios angetan worden war, gemeinsam mit Jesus zu büßen. Rosas Anteil am Sühnopfer bestand in vielen Selbstkasteiungen neben harter täglicher Arbeit für die mehr als zehnköpfige Familie und nahezu ständigem Fasten. Ihr Quartier war eine armselige Hütte unweit des Elternhauses, wo man jedoch stets Rosen blühen sah. Auch sie selbst behielt, bis sie 1617 mit 31 Jahren starb, eine fröhliche Ausstrahlung, weil alles, was sie auf sich nahm, aus Liebe geschah. So erwuchs der Neuen Welt ihre erste Heilige.

BILDQUELLE: Angelika Koch / pixelio.de

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