Erfolg und Nachfolge

Erfolgsleiter
Erfolg ist ein Geschick, das man jedem, der etwas Lobenswertes beginnt, nur wünschen kann. Darüber denken vielleicht Buchhalter ein wenig anders; denn beim Erstellen einer Erfolgsrechnung kann der "Erfolg" ein Gewinn sein, aber auch ein Verlust. Derart wörtlich verstanden schließt der Erfolg den Misserfolg also durchaus ein, ähnlich wie jedes Geschick auch ein Missgeschick bedeuten kann. Vorsichtiger sollte darum gesagt werden: ein Erfolg tritt jedesmal dann ein, wenn etwas erfolgt; wenn ein Beginnen irgend eine Folge hat, wie immer diese beschaffen sein und bewertet werden mag. Erfolge gibt es sozusagen jenseits von Gut und Böse. Eines folgt beim Erfolg auf das andere gerade so wie etwa auf einen Amtsträger ein Nachfolger. Der kann seinem Vorgänger alle Ehre machen, er kann sogar ein ganz "Großer" in diesem Amt werden oder aber im Gegenteil dieses Amt "beschädigen". Vielerorts in der verwalteten Welt kann das Rechtsempfinden es bereits als Gewinn verbuchen, wenn ein Machthaber überhaupt für einen Amtsnachfolger das Feld räumt. Jesus waltete eines Amtes, in welchem ihm seine Nachfolge geradezu das Hauptanliegen war: "Folgt mir nach, ich will euch zu Menschenfischern machen" (Mt 4,19). So ergriff er gewissermaßen eine Unternehmerinitiative, wurde er zum Existenz-Gründer im ungeheuren Vollsinn dieses Wortes. Wie hohe Gewinne und Verluste sich in der Erfolgsrechnung des kirchlichen 'Menschenfischereibetriebs' bisher ergeben haben, wäre die Frage an einen getreuen Buchhalter. Der müsste, um geschickt zu sein, auch die Frage nach dem Sinn der Nachfolge Jesu zu beantworten, freilich mit der Liebe rechnen können.

Bildquelle: Kurt Michel / pixelio.de

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