Willensfreiheit und Gottes Wille

Wie soll es weitergehen?
Für den Christen oder einen anderen Gottgläubigen hängt alles vom Willen Gottes ab. Kann dann dem menschlichen Willen überhaupt noch irgend etwas freistehen?

WIE ENTSCHEIDEND WIR SIND

Unser Leben ist voller Entscheidungssituationen, und wenn wir wach sind, sogar ununterbrochen. In unzähligen Momenten können wir so oder anders bestimmen, was wir als nächstes tun werden. Jederzeit können wir zum Beispiel aus einer Routine, einer Gewohnheit, einem Projekt aussteigen und etwas anderes beginnen. Das können wir immer, aber längst nicht immer tun wir das auch. Aus bestimmten Gründen halten wir an den meisten Entscheidungen längere Zeit fest und werfen sie nicht leichtfertig über den Haufen. Und so manche Güterabwägung mündet in eine Entscheidung, zu der wir ein Leben lang stehen.

WIE GUT WIR ES HABEN WOLLEN

Es ist ja stets unser Anliegen, dass das, wofür wir uns entscheiden, irgendwie gut ist und irgendwie besser als das, wogegen wir uns entscheiden. So steht es im allgemeinen um die Willensfreiheit des Menschen. Oft sind ihm bei mehreren Alternativen Gründe bekannt, sich für sie zu entscheiden. Zum Beispiel kann für die eine Alternative sprechen, dass sie sich nach längerer Zeit als die bessere erweisen wird, und für die andere, dass sie sofort zu irgend etwas Gutem führt.

SO GOTT WILL

Weil Christen beten, der Wille Gottes möge geschehen, ist für sie die bessere Alternative oft leichter bestimmbar als für Menschen, die eine weniger verbindliche Orientierung haben. Aber es genügt nicht, sich eine solche Orientierung vorgeben zu lassen, man muss auch zutiefst erfahren können, dass sie die beste ist. Sonst fehlt beim besten Willen jenes Maß der Liebe, das Jesus noch in ärgster Betrübnis erfüllt hat: "Mein Vater, ist's möglich, so gehe dieser Kelch [des Leidens bis zum Tod am Kreuz] an mir vorüber; doch nicht wie ich will, sondern wie du willst!" (Mt 26,39).

BILDQUELLE: Dieter Schütz / pixelio.de

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