Ignatius und die Jesuiten

Jesuitenkirche in Mannheim
Der Baske Ignatius von Loyola (1491-1556) wurde mit knapp 30 Jahren von einer französischen Kanonenkugel so schwer verletzt, dass er seine Laufbahn beim Militär abbrechen musste. Von Haus aus dem Ritterstand angehörig, gab er auf dem Krankenlager seinem Leben einen neuen Sinn. Dazu regte ihn vor allem das Buch des Kartäusermönchs Ludolf von Sachsen über die Vita Christi an, das er in dieser Zeit zu lesen bekam. Im Laufe eines Jahres, das er als Einsiedler bei Manresa (nahe Barcelona) verbrachte, wuchs in ihm die Überzeugung, dass nicht unter den Kriegern, sondern unter den Heiligen das wahre Heldentum beheimatet sei. Er war es gewohnt gewesen, Herzögen und Königen auf Schlachtfeldern zu dienen – jetzt sah er in Jesus den einzigen König, dessen rein geistlichen Auftrag er helfen wollte zu erfüllen. Die Geistlichen Übungen (Exerzitien), zu denen er damals inspiriert wurde, hielt er schriftlich fest. Sie sind bis heute der spirituelle 'Grundwehrdienst' jedes Neulings im Jesuitenorden. Diese Gesellschaft Jesu (Societas Jesu, SJ) hat der 43-jährige Ignatius zusammen mit einigen Gefährten aus der Pariser Zeit des Priesteramtsstudiums gegründet. Für das in Misskredit geratene Papsttum des 16. und 17. Jahrhunderts kamen die Jesuiten wie gerufen; denn sie taten mit ihren gehaltvollen Beiträgen zur Gegenreformation sehr viel, um die römisch-katholische Kirche unter schwierigen Umständen zu festigen.

Bildquelle: HMathes / pixelio.de

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