Hawking und die Schöpfung

Weltbild der Astronomie
Der im Zweiten Weltkrieg (1942) geborene Gelehrtensohn Stephen Hawking schrieb seine Doktorarbeit über das Weltall. Zur selben Zeit wurde festgestellt, dass er an einer unheilbaren seltenen Krankheit litt (ALS), die ihn bald an den Rollstuhl fesselte. Später verlor er nach einem Luftröhrenschnitt seine Stimme. Mit Computerunterstützung kann er sich dennoch verständigen und wissenschaftlich arbeiten. Der zweimal verheiratete Vater von zwei Söhnen und einer Tochter macht seine Theorie über das Universum seit 1988 auch einem Laienpublikum bekannt, beginnend mit dem Bestseller Eine kurze Geschichte der Zeit. Seine jüngste populärwissenschaftliche Veröffentlichung trägt den Titel Der große Entwurf. Er zeigt in diesen und weiteren Büchern auf, was für ein Naturwunder die Welt ist, in der wir leben, kommt allerdings zu dem Schluss, dass ihre Schöpfung durch einen Gott nicht nötig gewesen sei, um zu bestehen. Wurde, vor allem in der englischen Philosophie, Gott bereits vor Jahrhunderten zum Invaliden erklärt, der lediglich das Uhrwerk des Kosmos aufzuziehen hatte (Deismus), um alles anschließende Geschehen ohne sein Zutun ablaufen zu lassen, so meint der Atheist Hawking nun auch die letzte Bastion des übernatürlichen Lückenbüßers gestürmt und ihn jedes Verwendungszwecks entkleidet zu haben. Für alle Rahmenbedingungen bis hin zu Sein oder Nichtsein wären demnach einzig die Naturgesetze zuständig, so dass Gott und seine Wunder sich restlos in der Selbstbestimmung der physikalischen Welt auflösten (Pantheismus). Aus der hier vorliegenden Grenzüberschreitung von der Wissenschaft zur Metaphysik folgt indessen, dass der Glaube an Gott, den Schöpfer des Himmels und der Erde (1 Mos 1,1), nach wie vor im Rennen um die plausibelste Weltanschauung bleibt, gerade in Anbetracht des "großen Entwurfs", den Hawking und andere Vertreter der modernen Naturwissenschaft heute in seinen höchst unwahrscheinlichen Feinabstimmungen erforschen können. Und für Jesus kann nach wie vor das neutestamentliche Offenbarungswort gelten: "Er ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene vor aller Schöpfung. Denn in ihm ist alles geschaffen, was im Himmel und auf Erden ist, das Sichtbare und das Unsichtbare, es seien Throne oder Herrschaften oder Mächte oder Gewalten; es ist alles durch ihn und zu ihm geschaffen. Und er ist vor allem, und es besteht alles in ihm." (Kol 1,15-17)

LITERATURHINWEISE
Hawking (1988): Eine kurze Geschichte der Zeit
Hawking (2010): Der große Entwurf
Lennox (2011): Stephen Hawking, das Universum und Gott
Mania (2011): Stephen Hawking (Rowohlt Monographie)

BILDQUELLE
Gerd Altmann / pixelio.de

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