Pallotti und die Pallottiner

Der Tiber in Rom
Vinzenz Pallotti wurde 1795 als Sohn eines umbrischen Vaters und einer römischen Mutter geboren. Er war das dritte von zehn Geschwistern. Zu seinen Lebzeiten war seine Heimatstadt Rom, wo er 1850 auch starb, noch der Mittelpunkt des Kirchenstaats, der bis zur Einigung Italiens (1870) bestand. Als der Junge vier Jahre alt war, erlag der damalige Papst Pius VI. den Strapazen einer französischen Gefangenschaft. Unter Napoleon war Rom eine bürgerliche Republik geworden. Diese löste sich zwar schon sehr bald wieder auf, aber die römisch-katholische Kirche wurde fortan das Ansehen einer bloß noch altehrwürdigen Institution nie wieder ganz los. Der 1819 Priester gewordene Pallotti trat für eine Erneuerung ein, indem er das Katholische am Christentum auf besondere Weise hervorkehrte: als Auftrag sowohl der kirchlichen Amtsträger als auch der Laien, sich ebenso charismatisch wie die Apostel Jesu zu engagieren, der als Mensch gewordener Gott der dienende Bruder aller Menschen sei. So kam es zur Gründung von Gemeinschaften des "katholischen Apostolats", zur vielgestaltigen Nächstenliebe von Pallottinern und Pallottinerinnen, im Sinne des Wortes aus dem Markusevangelium: "Seine Jünger [das heißt: Jesu jüngere Brüder und Schwestern im Geiste] folgten ihm nach" (Mk 6,1).

Bildquelle: Katharina Wieland Müller / pixelio.de

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