Schwerter und das Schwert des Geistes

Antikes Schwert
In alten Zeiten war der Krieg ein einziges Hauen und Stechen. Die dafür bestens geeignete Hieb- und Stichwaffe war das Schwert. Es diente auch als Gerät zur Hinrichtung durch Enthauptung, ehe die Guillotine aufkam. Und wer sich selber töten wollte, konnte sich in sein Schwert fallen lassen. Noch in jüngster Zeit haben Pazifisten dafür demonstriert, "Schwerter zu Pflugscharen" (Jes 2,4) zu machen, so unmissverständlich steht das Schwert bis heute für Waffengewalt überhaupt. Findet sich in der Bibel diese Hoffnung bei mehreren Propheten (Micha, Joel, Jesaja), so ist Jesus diesen gewiss gleichgesinnt, wenn er keine bewaffnete Schützenhilfe will: "Stecke dein Schwert an seinen Ort! Denn wer das Schwert nimmt, der soll durch das Schwert umkommen" (Mt 26,52). Obwohl er bei anderer Gelegenheit gesagt hat: "Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert" (Mt 10,34). Hier nämlich steht das Schwert für eine Gewalt, die "nicht von dieser Welt" ist (Joh 18,36). Es ist das Schwert des Geistes: Gottes Wort. Es ist auch das Schwert, das durch die Seele von Maria, seiner Mutter, dringt; denn Jesus ist gesetzt zu einem Zeichen, dem widersprochen wird. So kommt es, dass der göttliche Ruf zur Umkehr wie ein Schwert den gewohnten Zusammenhalt der Menschen spaltet, bis in die Familien, ja, bis in die gesegnetste Seele hinein. Dass die innersten Gedanken eines jeden nicht vergraben bleiben um eines falschen und faulen Friedens willen. Sondern dass sich die Herzen offenbaren, um durch eine notwendige Entzweiung in der wahren, barmherzigen Liebe den ewigen Frieden zu erlangen.

Bildquelle: Anton Reuß / pixelio.de

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