Das Geld und der Mammon

Ich glaube, das geht schief
Anfangs konnte man Geld noch essen und daran seinen Wert ermessen. Man ließ sich zum Beispiel eine Schmiedearbeit mit einem Stück Vieh bezahlen. Daher das Fremdwort "pekuniär" (geldlich, finanziell), das vom altlateinischen Wort für "Schaf" (pecus) hergeleitet ist. Zwischenzeitlich ist Geld in Form von Goldstücken ein allgemeines Zahlungsmittel gewesen, dessen Edelmetallwert das dafür Gekaufte leicht ersichtlich aufgewogen hat. Davon kann bei den Euromünzen nicht mehr die Rede sein und erst recht nicht mehr beim Papiergeld. Die Zentralbanken, die dieses Geld drucken lassen, haben auch längst nicht mehr so viel Gold, um das Versprechen halten zu können, das sie mit den in Umlauf gebrachten Banknoten geben. In dieser Hinsicht handelt es sich bei der Unmenge der heute auf allen möglichen Konten lediglich verbuchten Guthaben um noch freischwebendere Scheinwerte. Derart unsolide ist noch nie gewirtschaftet worden, und der Sinn für wirkliche Werte ist mehr und mehr verkümmert, auch über das Pekuniäre hinaus. Vor einer solchen Gefahr wurde bereits vor zweitausend Jahren gewarnt: "Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon". Das seien zwei Herren, so Jesus, von denen man den einen zwangsläufig hasst, wenn man den anderen liebt. Für die Liebe zu Gott scheint es nicht gut auszusehen, wo selbst die Redlicheren sich immer wieder bei der Vorstellung ertappen, dass Geld die Welt regiere, und dann jedesmal außer Acht lassen, wie so etwas enden muss.

Bildquelle: M. Großmann / pixelio.de

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