Gauck und der Glaubensmut

Schloss Bellevue, Amtssitz des
Bundespräsidenten (Sommer 2007)
Joachim Gauck (72) ist im Amt des deutschen Bundespräsidenten der auserkorene Nachfolger des zurückgetretenen Christian Wulff. Bei dessen Wahl 2010 war der geborene Rostocker bereits als Gegenkandidat angetreten und nur knapp in der Bundesversammlung unterlegen. Er gehörte vor der Wiedervereinigung zu den prominentesten Bürgerrechtlern in der DDR, ehe er von 1990 bis 2000 Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen und damit erster Leiter der dann nach ihm benannten "Gauck-Behörde" gewesen ist. Von 1967 bis 1990 evangelischer Pastor, war er wegen seiner kritischen Predigten ins Visier der ostdeutschen Staatssicherheit geraten. Eigentlich wäre er gerne Journalist geworden; doch unter den damals gegebenen Umständen hatte sich ihm ein Theologiestudium als Alternative angeboten – wie manch anderem mehr oder weniger heimlichen Regimegegner. Noch heute appelliert der auffallend redegewandte Intimfreund der Freiheit ein ums andere Mal an den Glaubensmut seiner Mitchristen, den er seinerzeit bei hohem Risiko bewies. Gerade Menschen in der Nachfolge Jesu sei das Wort "Fürchtet euch nicht!" (Mt 17,7) mit auf den Weg gegeben. Wo man nicht tiefer als in Gottes Hand fallen könne, dürfe der beste Ratgeber nicht die Angst sein.

Bildquelle: haasi1 / pixelio.de

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